Projekt christliche Sakraltopografie Sachsen-Anhalts

Verschiedenste „Sakralräume" prägen bis in die Gegenwart die Kulturlandschaft Sachsen-Anhalts. Das Christentum hinterließ dabei mit Tausenden Dorf-, Stadt-, Kloster- und Stiftskirchen, Bischofskirchen sowie Kapellen die sichtbarsten Spuren. Diesen nachzugehen, systematisch zu erforschen und multimedial zu dokumentieren beinhaltet die Initiierung dieses Projektes. Die Projektumsetzung erfolgt in Teams, welche gemeinsam die Kirchen nach Landkreisen und Verwaltungsgemeinschaften geordnet, entsprechend der Kreisgebietsreform vom 01. Juli 2007, bearbeiten. Dazu gehört insbesondere die Zusammenarbeit mit Kirchenbauvereinen und anderen Interessengruppen, die sich mit der christlichen Sakrallandschaft in Sachsen-Anhalt befassen. Die Projektteilnehmer erfassen durch systematische Auswertung der Quellen die regionalspezifischen Eigenarten der Sakraltopographie. Vorortbegehungen, Aufnahme und Bearbeitung von Bildmaterial, der persönliche Kontakt zu Gemeindeverwaltungen, Pfarrgemeinden und Interessenvertretungen sichern die Qualität der Arbeitsergebnisse. Ziel des Projektes ist eine vollständige, nach historischen, kunsthistorischen, kirchenrelevanten und architektonischen Kriterien erarbeitete Datenbank aller in Sachsen-Anhalt vorhandenen Sakralbauten vorzulegen und multimedial zu publizieren.


SH Exkursion in Magdeburg


Exkursion nach Magdeburg


Team Spiritualität und Religiosität des mittelalterlichen Menschen

Das Team arbeitet zu folgenden Forschungsbereichen, um den mittelalterlichen Menschen in seinem christlich geprägtem Umfeld zu erfassen und darzustellen:
  • christliche Symbole in Sachsen-Anhalt, u. a. Kreuzesdarstellungen, Attribute der Heiligen, Engelsmystik und der Baum des Lebens als Versinnbildlichung Jesu Christi, seinem Leiden, Sterben und Auferstehen
  • Pilgerwege in Sachsen-Anhalt
  • Patroziniumsforschung

Tema Schinkelkirchen des Normaltypus in Sachsen-Anhalt
Erforschung der Kirche St. Maria Magdalena in Langenbogen aufgrund der Initiative des Orgelvereins Langenbogens unter Berücksichtigung anderer Schinkelkirchen des Normalkirchentypus in Sachsen-Anhalt. Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) erhielt 1825 vom preußische König Friedrich Wilhelm III. (1797-1840) den Auftrag einen Entwurf für ländliche Kirchen zu entwerfen, da zahlreiche Dorfkirchen in Preußen baufällig geworden waren und umfangreiche Umbauten bzw. Neubauten benötigten. Ziel: Erstellung einer Fotoausstellung zu den Schinkelkirchen des Normaltypus in Sachsen-Anhalt.


Team Dorfkirche St. Sylvestris in Unterfarnstädt

Auf Initiative des Kirchenbauvereins in Unterfarnstädt wird die Kirche St. Sylvestris in Unterfarnstädt besonders in Bezug auf die Bau- und Kunstgeschichte untersucht: Dabei werden Fragen zur Gründung, Kirchengeschichte, Baugeschichte und kunsthistorischen Besonderheiten geklärt. Die Kirche St. Sylvestris ist ein für Sachsen-Anhalt herausragendes Beispiel für den Tudor-Stil in Sachsen-Anhalt. Ihr Bauherrn General Hindorf, Sohn des Pfarrers, führte den Baustil in Unterfarnstädt ein. Ziel: Erstellung einer Broschüre zur Vorstellung der Kirche, welche der Kirchenbauverein im Kirchengebäude auslegen und veräußern kann. 


Team Dorfkirche St. Martin in Memleben:

Im Auftrag des Kirchenbauvereins in Memleben erforschen Mitglieder von Studium Hallense den romanischen Sakralbau auf bau- und kunsthistorischen, historischen und geologischen Grundlagen, um Gründungszeit, Gründer und Kirchengeschichte zu analysieren. Antworten sollen u. a. bei umfangreichen Archivarbeiten gefunden werden. Ein besonderes Augenmerk finden hierbei die eingemauerten Spolien, u. a. zwei steineren Kindsköpfe und romanische Fensterbögen im Turm. Ziel: Erstellung einer Broschüre zur Vorstellung der Kirche, welche der Kirchenbauverein im Kirchengebäude auslegen und veräußern kann.


Team Kirche von Gütz:

Das Team beschäftigt sich mit der Bau- und Kirchengeschichte der Kirche von Gütz in Zusammenarbeit mit dem ansässigen Förderverein. Herausragende Elemente des sakralen Baus sind zwei wiederentdeckte Kirchenfenster, welche Philipp Melanchthon und Martin Luther zeigen sowie in den Mauern befindliche Weihekreuze.
Weitere Projektarbeiten finden in der Erfassung der sakralen Bauten in Halle sowie bei der Erarbeitung und Erforschung der Feld- und Bruchsteinkirchen im Fläming in Zusammenarbeit mit dem Projekt „Auf den Spuren der Flamen" statt.